Peter Fischer erhält das Marburger Leuchtfeuer 2018. Mit der Auszeichnung
für Soziale Bürgerrechte würdigen die Humanistische Union (HU) und die
Universitätsstadt Marburg Fischers entschiedenes Eintreten für Vielfalt und
Respekt vor der Würde aller Menschen.
Die Laudatio auf den Präsidenten von Hessens größtem Sportverein „Eintracht
Frankfurt“ wird Monika Bunk vom Vorstand der Jüdischen Gemeinde Marburg
halten. Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies überreicht dem
Präsidenten der Eintracht die undotierte Auszeichnung im Rahmen einer
Feierstunde am Mittwoch (13. Juni) um 11 Uhr im Historischen Saal des
Marburger Rathauses. „Mit Peter Fischer ehren wir einen Menschen, der mit
seiner klaren Haltung gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung zur
Symbolfigur nicht nur für einen weltoffenen Sport geworden ist“, sagt Spies.
„Er bleibt auch bei starkem Gegenwind standhaft und macht damit Eintracht
Frankfurt weit über die Fußball-Bundesliga hinaus zu einem Vorbild für
gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein“, hebt Marburgs
Oberbürgermeister hervor. „Eine solche Persönlichkeit ehren wir in Marburg
ausgesprochen gerne.“ Die Preisvergabe an Peter Fischer sei eine Ermutigung
für alle Menschen, sich mit Zivilcourage gegen Ausländerfeindlichkeit zu
stellen.
„Mit seiner Parteinahme für Mitmenschen mit Migrationshintergrund hat Peter
Fischer eine klare Haltung gezeigt, die eine tiefe humanistische Überzeugung
verrät“, heißt es in der Preisbegründung der Jury. „Von sich aus hat er
öffentlich Stellung bezogen gegen Rassismus und Intoleranz, während andere
nach rassistischen Ausfällen von Rechtspopulisten und AfD-Politikern
weggetaucht sind und geschwiegen haben.“
Die Preisbegründung wird am 13. Juni Jury-Sprecher, Ehrenbürger und
Ex-Oberbürgermeister Egon Vaupel vortragen. Für die musikalische Umrahmung
sorgt das Jury-Mitglied Jochen Schäfer.
Die Laudatorin Monika Bunk ist „die allseits respektierte Stimme der
jüdischen Gemeinde Marburg“, erklärte der Marburger HU-Regionalvorsitzende
Franz-Josef Hanke. „Ebenso wie Amnon Orbach als deren 1. Vorsitzender steht
auch sie für ein liberales Judentum, das seinen Glauben im friedlichen
Miteinander der Religionen in die Gesellschaft hineinträgt.“
Seit 2005 verleihen die Humanistische Union und die Stadt Marburg das
„Marburger Leuchtfeuer für Soziale Bürgerrechte“ in jährlichem Turnus. Zu
den Geehrten zählten bisher der Jesuitenpater Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach,
der Gießener Psychiater Prof. Dr. Dr. Horst-Eberhard Richter und Dr. Ulrich
Schneider vom „Paritätischen“ ebenso wie die Marburger
Gewerkschaftsvorsitzende Käte Dinnebier, die Blindenpädagogin Sabrye
Tenberken und die Hamburger „Jobcenter-Rebellin“ Inge Hannemann. 2017
erhielt die „Netz-Aktivistin“ Katharina Nocun das Marburger Leuchtfeuer für
ihr vielfältiges Wirken zugunsten von Selbstbestimmung und gegen Intoleranz.
„In diese illustre Runde reiht sich Peter Fischer lückenlos ein“, erklärte
Jury-Sprecher Vaupel. „Peter Fischer ist ein Vorbild für Fairplay, Mut und
Einsatzbereitschaft – Tugenden, die man im Sport braucht, um erfolgreich zu
sein. Durch seine klare politische Haltung ist er zu einem Vorbild in
unserer Gesellschaft geworden.“