Sanktionsfrei gewürdigt: Helena Steinhaus erhält Leuchtfeuer 2025

Helena Steinhaus erhält das „Marburger Leuchtfeuer“ 2025. Die Preisverleihung findet am 12. Juni 2025 im Marburger Rathaus statt.
Mit dem „Marburger Leuchtfeuer für Soziale Bürgerrechte“ würdigen die Universitätsstadt Marburg und die Humanistische Union (HU) das Eintreten von Helena Steinhaus für einen angstfreien Bezug von Sozialleistungen. Als Tochter einer alleinerziehenden Mutter hat die Geschäftsführerin des Vereins „Sanktionsfrei“ in ihrer Jugend zeitweise selbst staatliche Leistungen –
„Hartz IV“ – bezogen. Unermüdlich weist sie auf die Folgen hin, die Sanktionen, die Stigmatsierung, sowie die finanzielle Not im Allgemeinen für die Betroffenen, ihre Angehörigen und ihr soziales Umfeld haben. Zudem unterstützt und berät der Verein „Sanktionsfrei“ Leistungsbeziehende juristisch und finanziell.
Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und der Jury-Vorsitzende Egon Vaupel werden ihr das „Marburger Leuchtfeuer“ am Donnerstag (12. Juni)im Rahmen einer Feierstunde im Historischen Saal des Marburger Rathauses überreichen. Die Laudatio auf die Preisträgerin wird der Journalist und Aktivist Arne Semsrott halten. Semsrott ist Projektleiter von „Frag den Staat“ und Gründer der Initiative „Freiheitsfonds“.
„Helena Steinhaus fügt sich hervorragend ein in die lange Liste der bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger“, erklärte der Jury-Vorsitzende Egon Vaupel. „Sie macht da weiter, wo die Leuchtfeuer-Preisträgerin Inge Hannemann aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten musste.“ Gemeinsam mit ihr hat Steinhaus 2016 den Verein „Sanktionsfrei“ gegründet.
„Niemand sollte dafür herabgewürdigt werden, weil Unterstützung benötigt wird“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Daher ist die Arbeit von Helena Steinhaus und dem Verein ,Sanktionsfrei‘ so wichtig. Sie zeigen, was Solidarität wirklich bedeutet: Zusammengehörigkeit. Diejenigen, die gerade Hilfe benötigen, gehören nicht ausgegrenzt, sondern dazu. Das ist ein Grundprinzip menschlichen Zusammenlebens.“
„Soziale Grundrechte sind ein Schwerpunkt der HU-Arbeit in Marburg“, berichtete der HU-Regionalvorsitzende Franz-Josef Hanke. „Eine menschenwürdige Existenzsicherung ist elementare GGrundbedingung jeder Demokratie. Ausgrenzung und Abstiegsängste hingegen gefährden die Demokratie in ihren Grundfesten.“