Nix da – Leuchtfeuer-Laudator liest in der Waggonhalle

Kein Geringerer als Prof. Dr. Christoph Nix kommt am Sonntag (29. Juni) in die Waggonhalle. Dort stellt der Laudator des Leuchtfeuer-Preisträgers 2008 ab 18 Uhr sein Buch „Junge Hunde“ vor.
Das Kulturzentrum freut sich, seinen „Ehren-Intendanten“ wieder in der Waggonhalle begrüßen zu dürfen. Das Haus habe ihm sehr viel zu verdanken, schreibt die Waggonhalle.
Sein Buch führt in das Jahr 1968. Nix erzählt darin die Geschichte vom Gymnasiasten Menz und seinen Freunden, die diese Zeit in einer hessischen Kleinstadt erleben. Warum soll für die Provinz nicht gelten, dass man die Welt verändern kann?
Menz und seine Freunde proben den Aufstand, was sie zumindest für die Mädchen interessant macht. Der Titel-Held erlebt seine erste Liebe und muss sich gewaltig anstrengen, sein revolutionäres Feuer am Lodern zu halten.
Was in der großen weiten Welt passiert, findet zum Missfallen der wirtschaftswundergläubigen Erwachsenen Widerhall bei den jungen Leuten. Durch ihre Träume von Widerstand und Aufbruch geistern Ernesto „Che“ Guevara, Ho Chi Minh und die Frankfurter Studenten. Mit ihnen wollen sie gleichziehen.
Selten wurde auf komische Weise über die Zeit der Studenten-Revolten erzählt. Hier geschieht es Naiv, authentisch, voller Witz und doch den Idealen einer Generation verpflichtet. Ein Gymnasiast will ein richtiger 68er werden. Aber was heißt das?
Der Autor wurde 1954 in Ehringshausen geboren. Nix studierte Rechtswissenschaft in Gießen. Danach arbeitete er als Strafverteidiger. Er promovierte 1988 und wurde 1990 zum Professor ernannt. Nix unterrichtete unter anderem an der Humboldt-Universität Berlin.
1991 übernahm er eine Regie-Assistenz am Berliner Ensemble (BE). 1994 wurde er Theater-Intendant in Nordhausen, 1999 in Kassel und 2006 in Konstanz.
Bei der Verleihung des Marburger Leuchtfeuers für Soziale Bürgerrechte wird Nix am Montag (30. Juni) im Historischen Saal des Rathauses die Laudatio auf den diesjährigen Preisträger Prof. Dr. Dr. Dr. Rolf Schwendter halten.

Franz-Josef Hanke