Prof. Dr. Dr. Horst-Eberhard Richter bedankte sich am 19. April 2010 im Historischen Saal des Marburger Rathauses für das Marburger Leuchtfeuer für Soziale Bürgerrechte.
Diese Dankesrede hat Prof. Dr. Dr. Horst-Eberhard Richter bei der Verleihung des Marburger Leuchtfeuers 2010 am 19. April im Historischen Saal des Marburger Rathauses gehalten.
Lieber Herr Oberbürgermeister,
Lieber Her Hanke,
Liebe Freunde und Gäste,
dreimal habe ich das Bundesverdienstkreuz abgelehnt, nachdem es schon bald nach 1945 mehrfach ausgewiesenen Nazis verliehen worden war. Dafür habe ich mich umso mehr über den Theodor-Heuss-Preis gefreut, der mir für mein Engagement in der Sozialarbeit verliehen wurde, speziell für eine gemeinsame Initiative in einer Gießener Randsiedlung, in der 120 Familien mit mehr als 400 Kindern in unwürdigen Verhältnissen lebten.
Ich bin stolz darauf, dass ich nahe am Ende meines Lebens von Ihnen noch einmal eine Anerkennung für Mitarbeit in einem sozialen Sektor erfahre, indem eine Gesellschaft nachzuweisen hat, wie ernst sie es mit sozialer Gerechtigkeit und mit ihren humanistischen Ansprüchen meint. Dieser Preis der Stadt Marburg und der Humanistischen Union ist mir jedenfalls kostbarer als manche Auszeichnung, weil sie von Herzen kommt und mir zu Herzen geht. Schon der Name „Leuchtfeuer“ strahlt Ermutigung aus. Ich danke Ihnen jedenfalls sehr für diese unerwartete schöne Ehrung und wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Fortsetzung Ihrer wichtigen Arbeit.
Ich werde Ihnen als kleines Gegengeschenk mein gerade gestern im Manuskript fertig gestelltes neues Buch zukommen lassen, das im Suhrkamp-Verlag erscheinen wird und den Titel trägt: „Zeit für einen moralischen Aufbruch!“. Ich denke, dass der Inhalt zu den von Ihnen verfolgten humanistischen Zielen gut passt. Prof. Dr. Dr. Horst-Eberhard Richter