Als erste weibliche DGB-Kreisvorsitzende in Hessen hat sie sich über viele Jahrzehnte hinweg vor allem für die Gleichstellung von Frauen im Berufsleben eingesetzt. Aber ihr politisches und soziales Engagement ging weit über den Kampf für gerechtere Arbeitsbedingungen von Frauen und Männern hinaus. Ihr aktiver Einsatz für Frieden und Völkerverständigung war ebenso ein Bestandteil ihrer umfassenden Sicht auf die Lebensbedingungen der Menschen wie ihre jahrzehntelange kommunalpolitische Arbeit in der SPD.
„Käte war eine Kämpferin mit Mut und Mitgefühl“, erklärte Franz-Josef Hanke vom HU-Arbeitskreis Erwerbslosigkeit und Soziale Bürgerrechte (ESBR), der der gebürtigen Kirchhainerin das Leuchtfeuer verliehen hatte. „Für mich war sie immer ein leuchtendes Vorbild, das mir Mut machte und den weiteren Weg wies.“
Als 14-jährige Hilfsarbeiterin in der Strumpf-Fabrik schloss sie sich der Gewerkschaft an. Über die Arbeit im Betriebsrat „rutschte“ sie bald immer tiefer in die gewerkschaftliche Verantwortung hinein. Als zweite Frau in Deutschland wurde sie Vorsitzende eines DGB-Kreises.
„Wir wollen Käte Dinnebier und ihre menschliche Wärme, ihren Mut und ihren klugen Kampfesgeist wie auch ihren solidarischen Einsatz für benachteiligte Menschen würdigen, indem wir ihrem großen Vorbild nacheifern“, versprach Hanke. „Unser Mitgefühl gilt ihren Angehörigen, die ihre Arbeit ebenfalls in ihrem Sinne weiterführen.“
Zeit und Ort der Begräbnisfeier stehen noch nicht fest. Fest steht für die HU jedoch, dass die Preisträgerin zumindest in Marburg bleibende Spuren hinterlassen hat.
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